[Panische_lesebuehne] Dokumentarfilm „Die Mondverschwörung“ am 15.9.2013 im Hanauer Brückenkopf

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Mo Aug 19 23:39:30 CEST 2013


DIE WIRKLICH DUNKLE SEITE DES MONDES 

	Der realsatirische Dokumentarfilm „Die Mondverschwörung“ am
15.9.2013 im Hanauer Brückenkopf 

	Die oft satirelastige „Panische Lesebühne“ im Hanauer
Brückenkopf setzt ihre Reihe nach der Sommerpause mit einem der
unglaublichsten und wahnwitzigsten Dokumentarfilme der letzten Jahre
fort, Thomas Frickels „Die Mondverschwörung“. Der Film zeigt die
verschwörungstheoretische Elite unseres Landes, die ihre Paranoia
derart kühn darstellt, dass die Anwesenheit des Regisseurs am
15.9.2013 um 20 Uhr mehr als von Nutzen ist, denn oft kann man nicht
glauben, was man da zu sehen bekommt.  

	Wir alle wissen eigentlich überhaupt nichts. Wir wissen nicht, dass
wir Grundstücke auf dem Mond erwerben können, dass die dunkle
Rückseite des Mondes deutsch ist und man dort Spargel pflanzen kann.
Eigentlich ist der ganze Mond deutsch und man spricht im Kosmos
natürlich auch deutsch. Wissen wir ja aus Star Trek und haben uns ja
auch nie darüber gewundert. Dass alles so schön deutsch ist, wollen
uns aber gewisse Satanisten vermiesen. Nur derjenige, der genau
hinschaut und zu den Wissenden gehört, kann aber erkennen, dass das
Böse unsere Gesellschaft heimlich kontrolliert. So sind denn z. B.
unsere Personalausweise mit satanistischen Symbolen versehen. Und
unser Geld ist vergiftet. Da ist der NSA-Skandal nichts dagegen.
Schlimm, schlimm! Kanzlerin Merkel kann da auch nichts tun, denn sie
ist längst plutonium-verstrahlt. Ein Glück, dass Rettung naht in
Form vom guten, alten Adolf. Ja, ausgerechnet der kann das Böse
vertreiben, denn er verbringt nach einer künstlichen Verjüngungskur
seine Pension schon seit längerem im Erdinneren unter der Antarktis,
vertreibt sich seine Zeit mit UFOs bauen und wird es schon wieder
richten. Wir dachten zwar, er sei das Böse, aber nun ja… Und schon
sind wir mitten in „the real dark side of the moon.“ 

	Wem jetzt die Haare zu Berge stehen oder ein mehr als trashiges
B-Movie vermutet, liegt falsch. Es gibt tatsächlich unzählige
antisemitisch gefärbte Verschwörungstheoretiker und paranoisch
veranlagte Esoteriker, die derartig spekulativen und
pseudowissenschaftlichen Unfug mit aller Inbrunst und ohne die
geringsten Selbstzweifel behaupten. Regisseur Thomas Frickel hat sich
auf die Reise in ein geheimes Deutschland und in die Untiefen der
Esoterik zwischen naiver Leichtgläubigkeit und politischer
Verwirrtheit gemacht. Er macht dies mit Hilfe eines amerikanischen
Fernsehteams, das real existiert und für einen deutschsprachigen
Sender für das amerikanische Kabelfernsehen und das deutschsprachige
Publikum in den USA Interviews und Berichte aus Deutschland
produziert. Das Deutschlandbild, das hier vermittelt wird, schockiert
und lässt befürchten, dass derartige Ideologien, wären sie
mehrheitsfähig, die deutsch-amerikanischen Beziehungen ernsthaft
gefährdet könnten. Als Deutscher kann man aber umgekehrt dabei
erahnen, wie z. B. die ähnlich strukturierten amerikanischen
Kreationisten gebaut sind, die im Vergleich zu den hier gezeigten
Sonderlingen einen ungleich höheren politischen Einfluss haben. Der
Film zeigt die unselige Verbindung zwischen esoterischer
Erlösungshoffnung und rechtsextremer Subkultur, Rassenwahn und
sektiererischen Heilserwartungen durch Außerirdische. Die gezeigten
Interviews mit selbsternannten „Fachleuten“ sind einerseits
unkommentiert dokumentiert, weil sie für sich selbst sprechen,
andererseits entsteht dabei eine ambivalente Wirkung. Das Lachen, das
über so manchen Spinner entsteht, wandelt sich schnell in Schrecken,
wenn die Nähe dieser Denkmodelle zum Antisemitismus klar wird und man
daran denkt, wie schnell die scheinbar harmlose Paranoia in Gewalt
politisch verwirrter Psychopathen umschlagen kann. 

	Die Panische Lesebühne im Hanauer Kultlokal Brückenkopf
Wilhelmstr. 15a, 63450 Hanau 

	Eintritt 5,- € 

	Reservieren?  

	Besser – schöner – sicher und nur unter 

	tickets at brueckenkopf-hanau.de [1] 

Und schon mal vormerken:
6.10.2013, STEFFEN MODDROWs dadaistisches Schlagwerktheater.  

	Der documenta-Künstler kooperierte mit dem Zappa-Drummer Jimmy Carl
Black und bietet eine musikalisch-textliche Performance zwischen Dada
und Da Da Da.

Links:
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[1] mailto:tickets at brueckenkopf-hanau.de
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