[Panische_lesebuehne] Die literarische Mensch-Maschine Dirk Huelstrunk am 12.1.2014 im Hanauer Brückenkopf

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Mo Jan 6 16:46:00 CET 2014



Allen Freundinnen und Freunden der Panischen Lesebühne im Hanauer
Brückenkopf wünschen wir ein gutes neues Jahr.
Nur keine Panik, es wird auch weiter gelesen auf der Bühne und mit dem
ersten Knaller des Programms für 2014 klingt fast noch etwas Silvester
nach. Das klangliche Feuerwerk des bekannten Moderators des Frankfurter
Poetry Slams darf man sich nicht entgehen lassen.


Die literarische Mensch-Maschine Dirk Huelstrunk am 12.1.2014 im Hanauer
Brückenkopf
 
Beim Frankfurter Lautpoeten Dirk Huelstrunk verschwimmen die Grenzen
zwischen Literatur und Musik. Der vom Dadaismus beeinflusste
Klangkünstler brüllt, knurrt, flüstert, schnauft, ringt nach Atem,
piepst oder stottert auf der Bühne. Sein Instrument ist die Stimme sowie
ein Loop-Sampler, welcher ihm ermöglicht, mit sich selbst in Echtzeit zu
interagieren. Bei seinem Programm „Laut & Loop“ am 12.1.2014 um 20 Uhr 
im Hanauer Brückenkopf im Rahmen der „Panischen Lesebühne“ wird er
jedoch auch die historischen Vorbilder dieser Literaturgattung,
Dadaisten wie Kurt Schwitters und Hugo Ball in virtuosen Vorträgen ihrer
historischen Texte präsentieren. Wer schon immer wissen wollte, wie weit
eine Lesung gehen kann, der sollte diese atemberaubende Performance auf
keinen Fall versäumen.
 
Dirk Huelstrunk wird dabei seine neue CD „Müüü“ vorstellen. In einer
interaktiven Live-Collage aus Wortrhythmen, historischer Lautpoesie und
eigenen Kompositionen lotet Huelstrunk konsequent die Grenzen des
Sagbaren und Hörbaren aus. Dirk Huelstrunk als sprachliche Urgewalt zu
beschreiben, ist nicht verkehrt. Oft reduziert er Sprache auf ihre
Urelemente, also auf Buchstaben, Zahlen oder gar Geräusche und
entwickelt daraus musikalisch wirkende Klangstrukturen. Dies geschieht
mit Hilfe von elektronischen Effektgeräten und Improvisation. Huelstrunk
entfaltet daraus einen Rhythmusteppich aus Sprachfragmenten, indem er
diese loopt, also mit Hilfe einer elektronischen Bandschleife ständig
wiederholen lässt. Darauf schichtet er weitere Elemente, die im Verlaufe
eines Stückes aus- und eingeblendet und klanglich verändert werden. Dies
ist der Arbeit eines DJs nicht unähnlich und Huelstrunk benutzt dazu
auch Geräte aus deren Equipment wie durch Handbewegung gesteuerte
Effekte. Das Ergebnis hat Ähnlichkeit mit Minimal Music, die im Übrigen
aus solchen Experimenten erwuchs. Und selten wird man im Brückenkopf so
viele Worte gehört haben, während gleichzeitig selten so wenige Worte
gesagt wurden. 
Jedoch heißt dies nicht, dass dabei keine Inhalte vermittelt werden oder
dass der Humor außen vor bliebe. Oft genügen ihm einzelne Worte und ihre
Intonation, um schon genug zu sagen. So klingt aus seinem Stück
„Arbeite!“ die stakkatohafte Fließbandarbeit genauso durch wie
Sklavenschinderei. Manchmal gelingt es ihm aus der Zerstückelung eines
einzigen Wortes oder einer Zahl als Wortstamm ein Stück zu kreieren.
Oder er benutzt nur Worte mit einem Vokal. Das irritiert und hat daher
per se einen humorvollen Effekt. Insofern bewegt sich Huelstrunk
zwischen Wahnsinn und Unsinn, Techno und Dada, als hätte man Kurt
Schwitters „Ursonate“ geremixt. Und derartige Klassiker werden an diesem
Abend auch zu hören sein. Schwitters kreierte in den 1930er Jahren eine
Art Sprechoper aus Urlauten mit Worten wie „Fümms bö wö tää zää Uu“. So
entstand eine musikalisch wirkende Fantasiesprache, wie auch bei Hugo
Ball, der sich ans Afrikanische anlehnte oder Geräuschwörter wie in der
heutigen Comicsprache wirken ließ. 
Inzwischen ist der Frankfurter Soundpoet Huelstrunk weltweit gefragt.
Seine Auftritte sind in Finnland, Spanien und den USA gefragt, er
moderiert die Literatursendung „Knallfabet“ im freien Frankfurter
Stadtradio „Radio X“, nahm an unzähligen bundesweiten und
internationalen Literatur- und Kunstfestivals teil, organisierte
zugleich solche und schaffte es oft genug, ins Fernsehen und Radio zu
kommen, um längst als legendäre Figur zu gelten. Er moderiert zudem seit
Jahren in Frankfurt am Main den dortigen Poetry Slam, trat mit
unzähligen Jazzformationen auf.
Dirk Huelstrunk gastierte schon einmal am 19.8.2012 im Hanauer
Brückenkopf, erwischte jedoch einen der heißesten Tage des Jahres,
weswegen sich damals nur wenige Besucher in den Brückenkopf verirrten.
Deshalb sagte ihm Lesebühnenorganisator Hans-Jürgen Lenhart einen
erneuten Auftritt zu, „…weil man ihn in Hanau einfach mal erlebt haben
muss.“ Mit Huelstrunk wird der Brückenkopf  zum Restaurant am Ende des
literarischen Universums und die eh schon unkonventionelle Lesereihe
„Die Panische Lesebühne“ bietet einen Höhepunkt der in Hanau gewiss
selten präsentierten experimentellen Literatur. Der Veranstalter
verspricht zudem psychologische Betreuung für Besucher, deren
literarisches Weltbild durch die Vorstellung zerstört wird.
 
Die nächste Veranstaltung am 16.2.2014 in der Panischen Lesebühne wird
im Grunde alle Elemente der Lesereihe vereinigen. Die Hanauer
Autorengruppe „ZwanzigZehn e. V.“ wird sich mit einer Krimi-Lesung der
besonderen Art präsentieren. Alle Texte schweben um einen zentralen
Kriminalfall. Lesung, Inszenierung und Experiment gehen ineinander über.
Auch hier dürfte die Lesebühne wieder Neuland betreten.
 
www.dirkhuelstrunk.de
12.1.2014 um 20 Uhr  
Die Panische Lesebühne im Hanauer Kultlokal Brückenkopf
Wilhelmstr. 15a, 63450 Hanau
Reservieren? 
Besser – schöner – sicher und nur unter
reservierungen at brueckenkopf-hanau.de
 
Die Homepage der Panischen Lesebühne
http://www.panischer-poet.com/index.php/panisch-lesen
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