[Brueckenkopf-info] Folk und Talk

Hanns Mattes hanns at hannsmattes.de
Mi Okt 24 15:42:46 CEST 2012


Hei, liebe Leute,

am Wochenende haben wir eine sehr schöne und eine herausragende Veranstaltung:

Am Samstag gastiert bei uns Fast Eddie Brown mit seiner Tochter - das  
ist unverfälschter, schottischer Folk der Extraklasse.

Am Sonntag tauchen wir dann sozusagen in unsere eigene Geschichte ein:  
Werner Kurz stellt bei uns sein neuestes Buch vor und widmet sich auf  
der Panischen Lesebühne vor allem der Geschichte des Brückenkopfs. Ich  
häng' Euch zur Information einmal den Pressetext an:

Eigentlich bräuchte man Werner Kurz nicht vorzustellen. Er sorgt seit  
Jahren mit Artikeln im ?Hanauer Anzeiger? und Vorträgen dafür, dass  
Geschichte und speziell die Hanaus unterhaltsam und spannend erfahren  
werden kann. Und um die beste aller möglichen Kneipen kümmert er sich  
am Sonntag, 28. Oktober, von 19.30 Uhr an auf der "Panischen Lesebühne".

Seine Bücher bringen oft verblüffende Ereignisse ans Licht, sind  
witzig zu lesen und zeugen von umfangreichem Wissen. Mit ihm kann man  
Hanau immer wieder so erfahren, dass man sich nachher sagt: Mensch,  
was gab es da nicht alles? Ist eigentlich eine tolle Stadt, dieses  
Hanau. Und es ist auch natürlich ein tolles Lokal, der ?Brückenkopf?,  
ein Stück Hanauer Subkultur und inzwischen nicht mehr wegzudenken aus  
dem Gebiet, in dem es liegt: Am Rand zwischen Lamboy und Innenstadt  
Hanau.


Doch was genau ist und war diese Hanauer Subkultur, aus der heraus  
auch der Brückenkopf entstand? Und was ist mit dem Gebiet rund um den  
Brückenkopf? Genau hierum geht es in Werner Kurz? Veranstaltung. Der  
Brückenkopf ? historisch, soziokulturell und lokal also. Der  
Brückenkopf wurde 1983 als Verein zu einer Zeit gegründet, in der  
allerorts kollektiv geführte Cafes und Kneipen entstanden, in denen  
die politische Linke und andere Bewegte ihren Platz fanden. Daraus mag  
ein Image des Lokals entstanden sein, das heute nur noch bedingt  
stimmt. Tatsache ist aber, mit seinem Volxküchencharme ist der  
Brückenkopf inzwischen eher zeitlos als dass er flüchtigen  
Zeitgeistmoden hinterher rennt.

Gleichzeitig profiliert er sich zunehmend als Kulturveranstalter. Doch  
alles hat seine Geschichte. Der Brückenkopf ist in einer historischen  
Linie zu sehen, die sich vom Club Voltaire über das ?Goldene Herz?,  
vom ?Spanier? zum KOZ, vom ?Keller? zum Brückenkopf zieht. Heute kaum  
noch vorstellbar, dass es damals eine Vereinigung wie die  
Humanistische Union gab, die einerseits von FDPlern unterstützt,  
andererseits vom Verfassungsschutz beobachtet wurde. Aus diesem  
Dunstkreis entstand der Club Voltaire in Hanau.

Hier übte Orange Peel und Günter Wallraff war zu Gast. Bis eines Tages  
ein ?Pariser? vor der Tür gefunden wurde. Doch dies ist eine andere  
Geschichte, wie auch die vom ?echten? Kinzigbogen, in dem der  
Brückenkopf steht. Nicht jedem dürfte bewusst sein, dass dies ein  
früheres Hanauer Industriegebiet ist, zudem Hanaus erste  
Konversionsfläche ? wie man heute so schön sagt - nach dem Zweiten  
Weltkrieg. Hier befanden sich Firmen wie Schwan oder die Fues?sche  
Papierfabrik, in der das Papier für die erste Briefmarke der  
Thurn-und-Taxis-Post hergestellt wurde. Und die Wilhelmsbrücke über  
der Kinzig, von der her der Brückenkopf seinen Namen hat, führt in die  
Lamboystraße. Werner Kurz hat vor einiger Zeit das gleichnamige  
Viertel in einem Buch porträtiert und wird auch daraus vortragen.

Das Ganze geht einher mit viel Bildmaterial wie auch Musik aus seinem  
Archiv. Ein großer Teil der Texte und Bilder war bisher noch nie zu  
hören oder zu sehen. Der Hanau-Fachmann Werner Kurz wurde gar nicht in  
Hanau geboren, sondern 1948 in Bamberg. 1968 machte er sein Abitur an  
der Hohen Landesschule Hanau, studierte dann Anglistik und wurde bis  
2000 Redakteur beim Hanauer Anzeiger. Seither ist er als freier  
Journalist und Autor tätig. Notorische Brückenkopf-Gäste wie auch  
Brückenkopf-Skeptiker und natürlich alle Hanau-Fans sollten sich den  
Abend nicht entgehen lassen.




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