[Panische_lesebuehne] TILMAN BIRR 10.11.2012 im Brückenkopf Hanau

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Di Okt 30 00:49:00 CET 2012


Na so was merkt man sich doch vor:

TILMAN BIRR
„On Se Left You See Se Siegessäule“
am Samstag (!!!), den 10.11.2012 um 19:30 Uhr 
in der Panische Lesebühne im Hanauer Kultlokal Brückenkopf
Wilhelmstr. 15a, 63450 Hanau

WARUM HAT DENN DER FÜHRER DIE MAUER GEBAUT?
Lesebühnen-Star Tilman Birr im Hanauer Brückenkopf
 
Wer meint, einen Job als Stadtführer auf einem Ausflugsschiff macht man
mit links, der sollte mal Tilman Birr am 10.11.2012 um 19:30 Uhr im
Hanauer Brückenkopf aufmerksam zuhören. Der bundesweit bekannte Berliner
Lesebühnenautor und Poetry Slammer wird in seinem Programm „On Se Left
You See Se Siegessäule“ schnell vermitteln, dass dieser Job eher als
Nerven zehrendes Bootcamp für angehende Entertainer anzusehen ist. In
Berlin heißt der Job außerdem „Stadtbilderklärer“, will man doch
ausgerechnet hier das Wort „Führer“ vor Touristen möglichst vermeiden.
Das hält allerdings US-Touristen nicht davon ab zu fragen, warum der
Führer die Mauer gebaut hat. Und das ist nur eins der Probleme, die der
leidgeprüfte Stadtbilderklärer überleben muss. Tilman Birr ist einer der
ganz Großen in der deutschen Lesebühnenszene und seine Berliner Odyssee
sicherlich eine der Höhepunkte im Programm des Brückenkopfs in diesem
Jahr. Eine hohe Lacher-pro-Minute-Quote dürfte garantiert sein. Da
sollte man rechtzeitig reservieren.
 
Mit seinen Aktivitäten inspiriert Birr inzwischen die halbe Nation. Er
tritt bei Lesebühnen und Poetry Slams im ganzen deutschsprachigen Raum
auf. In Berlin moderiert er regelmäßig bei zwei bekannten Bühnen und
gründete in Frankfurt am Main "Die Lesebühne Ihres Vertrauens" im
dortigen Ponyhof mit, die sich als äußerst erfolgreiche Nachwuchsbühne
erwiesen hat. Birr stellt in seinem Buch „On Se Left You See Se
Siegessäule“ die Berliner Schnauze treffsicher dar. Er unterteilt sie in
den maulfaulen Miesepeter und den labernden Scherzkeks. Oder den Proll
im Beichtstuhl einer Berliner Kathedrale, der meint, zu den gängigen
Serviceleistungen der Kirche gehöre es, durch automatische Absolution zu
verhindern, dass er als Sünder nach seinem Ableben den Dreizack des
Teufels in den Hintern gejagt bekommt. Da wird dem armen Pfaffen
Höchstleistung an Überzeugungskraft abgefordert. 
Doch was ist eigentlich ein „Stadtbilderklärer“? „Det isn Job, jibt
Geld, ick erkläre, die zahlen“, meint ein Kollege trocken. Ah ja!
Schwerer verdient als sich der unerfahrene Neueinsteiger das vorstellt,
ist das Geld dennoch: Egozentriker, die zu jedem Gebäude einen Kalauer
loswerden wollen, Kellner, die einem die Show stehlen,
bildungsallergische Schulklassen. Doch Birr, Teil der Generation
Praktikum,  lernt dazu, merkt, dass man den Touristen-Pöbel nur dann
beherrscht, wenn man situationsgerecht seine Rolle als Vermittler
deutscher Geschichte zur Seite legt. Ja, man hat sogar den Eindruck,
dass er damit sogar manche Meuterei durch Touristen verhindern konnte.
Die Aufmerksamkeit einer Gruppe besoffener Spanier gewinnt er dadurch,
dass er ihnen vormacht, an der Spree stünde ein Bordell neben dem
anderen und dazu noch mit Freibier. Birr weiß auch Schüler, für die
Geschichte nur eine Belästigung ist, zu domptieren und macht ihre Späße
einfach mit. 
Auch mit dem Erbe des nationalsozialistischen Berlins weiß Birr
umzugehen und lernt dabei von seinem Kollegen Martin. Touristen erwarten
nun mal nichts anderes als dass man ihnen Klischees bietet. Man braucht
nur „Look over there! Nazi-steel! It’s undestructable!“ zu rufen und auf
einen belanglosen Eisenpoller zu zeigen, schon fotografieren die Touris
auch diesen Mist. 
Birr gelingt es vortrefflich, seine Charaktere akustisch lebendig werden
zu lassen, vom unverständlichen Bayern bis zum gut gelaunten Gaststar,
der Heavy Metal-Ikone Lemmy Kilmister. Mit Begeisterung weiß dieser alle
Klischees, die man über ihn munkelt, zu erfüllen. „Tourguide – that’s
not a job, that’s a punishment“, meint Lemmy irgendwann. Das Publikum
wird allerdings die Leiden des jungen Führers, äh, Stadtbilderklärers,
genießen. Und wenn Birr gut gelaunt ist, dann spielt er auch noch einen
auf. Achtung der Termin ist ausnahmsweise samstags. 
 
Eintritt 8,- €
Reservieren? 
Besser – schöner – sicher und nur unter
tickets at brueckenkopf-hanau.de

Und schon mal notieren:
2.12.2012  LEO PINKERTON & HANS-JÜRGEN LENHART  Ghost Train - The
Mystery Night
Dunkle Geschichten in dunklem Ambiente für dunkle Gestalten (auch Gäste
genannt) mit dunkler Musik. Wer sich hintraut, traut sich nachher nicht
mehr nach Hause.
-------------- nächster Teil --------------
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