[Panische_lesebuehne] 3.11.2013 HANAU OHNE FOTOS? - Das Medienzentrum Hanau im Brückenkopf

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Mo Okt 7 19:53:00 CEST 2013


HANAU OHNE FOTOS? 
Das Hanauer Bildarchiv – visuelles Gedächtnis einer Stadt. 
Bildershow und Talk mit dem Medienzentrum Hanau am 3.11.2013, 20 Uhr  im
Hanauer Brückenkopf
 
Stand das Brüder-Grimm-Denkmal immer vorm Rathaus, wie wurden Hanauer
Feste früher gefeiert oder welche Katastrophen setzten einst Hanau in
größte Aufregung? Antworten darauf mag es geben, doch Fotos dazu sind
keine Selbstverständlichkeit. Ende des 2. Weltkriegs wäre es beinahe zur
Vernichtung des Hanauer Bildarchivs gekommen und damit hätte es ein
„Hanau ohne Fotos“ gegeben. Roland von Gottschalk vom Medienzentrum
Hanau und Hans-Jürgen Lenhart von der Panischen Lesebühne präsentieren
am 3.11.2013 um 20 Uhr im Hanauer Lokal Brückenkopf eine einmalige
Bildershow mit bislang nie gezeigten Bildern des Hanauer Bildarchivs
vorwiegend ab 1945 und sprechen über Vergangenheit und Zukunft des
Medienzentrums und der Bildspeicherung. Die visuelle Zeitreise zeigt
viele verschwundene Dinge aus dem Alltagsleben der 1950er bis 70er
Jahre, Nachkriegssituationen mit verblüffenden Parallelen zum heutigen
Stadtumbau und selbst die Geschichte des Brückenkopfs bleibt nicht außen
vor. 
 
Die Veranstaltung ist keineswegs nur für alteingesessene Hanauer
interessant, denn im Gespräch dazu geht es auch um die technischen
Entwicklungen bei der Archivierung von Bildmaterial für zukünftige
Generationen und die dabei entstehenden Probleme. Dies sollte auch die
Generation beschäftigen, die mit digitalen Fotos aufgewachsen ist, denn
die lange Haltbarkeit digitaler Speicherung ist bis jetzt nicht
belegbar. Um den Verlust digitaler Fotografien Hanaus wie auch privat in
der Zukunft vorzubeugen, bedarf es ausgefeilter Überlegungen,
technischer Sorgfalt und finanzieller Möglichkeiten.
Am 6.1.1945 konnte die Negativkartei des Hanauer Bildarchivs aus den
Trümmern des Hanauer Stadtschlosses gerettet werden. Sie kam nach
Wächtersbach, wurde dort aber vom Frankfurter  Bildstellenleiter
verbrannt, um bei einer Entdeckung durch die amerikanischen Truppen
keine Probleme zu bekommen, denn auf den Abzügen waren auch
Hakenkreuzfahnen zu sehen. Die eigentlichen Fotonegative überlebten
jedoch wie durch ein Wunder im Luftschutzkeller des Rathauses. Der
damalige Hanauer Bildstellenleiter Franz Weber hatte in weiser
Voraussicht ab 1944 Hanau systematisch abfotografiert. Diese Bilder
konnten also mit gerettet werden. Es ist nicht vermessen, davon zu
sprechen, dass das visuelle Gedächtnis Hanaus somit um Haaresbreite
hätte verloren gehen können. Das große Interesse der Hanauer Bevölkerung
an den Fotoausstellungen zur Hanauer Geschichte und den dazu
erschienenen Büchern bei den Bürgerfesten in den letzten Jahren zeigt,
wie wertvoll Bilddokumentationen sein können. Die heutigen Möglichkeiten
der Bildarchivierung sind ungemein größer. Doch gibt es eine Garantie,
dass spätere Generationen das gestrige und heutige Hanau per Bilder
ansehen können? Ein „Hanau ohne Fotos“ ist auch in der Zukunft nicht
sicher vermeidbar, jedoch kann man vieles dafür tun, was auch für
Privatfotografen interessant ist. 
Abgesehen von der Gefahr direkter physischer Zerstörung wie Brand altern
z. B. Papierbilder. Aber auch bei den digitalen Bilddateien ist die
langfristige Lesbarkeit von der Verfügbarkeit von Programmen,
Datenformaten, Speichermedien usw. abhängig. Hierzu gibt es heute noch
keine ausreichenden Erfahrungswerte. Wie rüstet man sich für den
Archiverhalt in der Zukunft? Wie groß ist der Aufwand, ein Bild
archivfest zu machen? Bilder werden mit 30 MB pro Bild gespeichert. Kann
das zu Speicherplatzproblemen führen? Fragen, über die man sich als
Betrachter von historischen Fotos Hanaus meist keine Gedanken macht.
Bildarchive stehen vor der Aufgabe, sowohl Neuzugänge als auch
Altbestand zu digitalisieren, was einen gehörigen Aufwand darstellt.
Digitale Daten müssen vor unbefugtem Zugriff und vor Veränderung
zusätzlich geschützt werden. Die Formen der Fotografie, Darstellung und
Zugänglichkeit werden sich bei Bildarchiven in der Zukunft ändern, wie
z. B. die Betrachtung per Online-Portal. Interessant bleibt aber dabei,
dass alte Glasplatten-Fotografien qualitativ durchaus noch mit modernen
Digitalfotografien konkurrieren können.
Die Zukunft des Hanauer Medienzentrums in neuen Räumen geht mit diesen
Fragen einher. Die Veranstaltung ist aber auch Gelegenheit für eine
Rückschau. Was hat man in Hanau früher hauptsächlich für
dokumentierungswert gehalten und haben sich die Schwerpunkte heute
gewandelt? Insofern wird mit der Bildschau auch darüber informiert, was
man im Hanauer Bildarchiv finden kann und wie sehr sich unsere Stadt
verändert hat.
 
Die Panische Lesebühne im Hanauer Kultlokal Brückenkopf
Wilhelmstr. 15a, 63450 Hanau
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