[Panische_lesebuehne] Steffen Moddrow am 6.10.2013 im Hanauer Brückenkopf

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TÖNE, TEXT UND TESAFILM
 
Steffen Moddrows "Performierte Lesung mit Klangacts" am 6.10.2013 im
Hanauer Brückenkopf
 
Ja, es ist möglich, eine Art Schlagzeugsolo auf Tesafilm auszuführen.
Und auf noch vielen anderen skurrilen Gegenständen. Und es ist auch
möglich, dass man dabei spricht, singt, Texte verbreitet. Der
„Handlungsreisende in Sachen Klang- und Textwelten“ Steffen Moddrow wird
am 6.10.2013 im Rahmen der „panischen Lesebühne“ im Hanauer Brückenkopf
um 20 Uhr  eine musikalisch-textliche Performance zwischen Dada und Da
Da Da bieten, die jede Lesebühne panisch machen würde. Moddrow, der
schon auf der Kasseler documenta spielte, setzt dort an, wo unsere
Fantasie aufhört sich vorzustellen, was eine Lesung alles sein könnte. 
 
„Steffen Moddrow ist ein illustrer Schlagwerker, Poet, Sänger und
Performance-Künstler, der in den Texten kein Blatt vor den Mund nimmt.
Er fabuliert Worte ineinander, pardauzt die sinnentleerte Alltagswelt
mit aufgekratzt stolpernden Versen. Gockelhaft, gebrüllt, geflüstert -
so macht Moddrow die abendländische Konsumgesellschaft zum lächerlichen
Narren. Wie er das macht, ist sehr beeindruckend“, meinte das
Zappa-Fanzine „Arf-Dossier“. Und mit dem Ex-Zappa-Drummer und Sänger
Jimmy Carl Black spielte Moddrow schon 1997 beim Eröffnungskonzert der
internationalen Kunstausstellung documenta in Kassel. Moddrow
praktiziert eine Mischform aus rhythmischer Sportgymnastik und
Solo-Schlagwerk-Performance, dabei bringt er sich selbst sowie sein
geliebtes Schlagzeug mit Tesafilm und allerlei Sachen, wie z.B. einem
Staubsauger, zum Swingen und Grooven. Tesafilm und Trommeln verhalten
sich dabei in etwa wie Saite und Resonanzkörper beim Kontrabass. Seine
Texte dagegen sind lautstarke surreale Bildreihen zivilisatorischer
Auffälligkeiten.
„Das Programm ist verrückt, skurril und urkomisch … nicht zuletzt durch
schön sinnfreie Phrasen wie ‚Satellitenschüsseln in Unterhemden auf
Balkonen – ein Würstchengrill gibt Nahrung‘“ stellte die Hessische
Niedersächsische Allgemeine fest. Derartige Texte erinnern fast etwas an
die Frühphase von Max Goldt, als dieser noch mit Foyers des Art
musizierte.  
Seit den 1990ern aktiv, arbeitete Moddrow auch immer wieder an Film- und
Theatermusik. Er überrascht als eine „One Man Big Band“, die sich an der
Schnittstelle von Neuer Musik, Jazz und Avantgarde explosiv entlädt. Er
verwandelt sein Schlagzeug durch Präparationen der Felle und Becken
clownesk in ein neues Instrument, dringt dabei in unbekannte
Klangwelten, streift auch immer wieder humorvoll populäre Musik – und
schafft eine Atmosphäre des Kuriosen, Bizarren und Geheimnisvollen.
Schnell ist man mit Begriffen wie „Neo-Dadaismus“ bei ihm zur Hand. Doch
vielleicht ist es nur eine Überraschung in der Kombination von Text und
Musik, eine Überraschung, die garantiert bleibende Spuren hinterlassen
wird. Moddrow ist einer dieser Künstler, die ständig in Entwicklung
sind, wo man nicht weiß, was er heute auf der Bühne bringt, selbst wenn
man erst gestern mit ihm darüber gesprochen hätte. Insofern erwartet die
Besucher mal wieder eine faszinierende Horizonterweiterung in der
Lesebühne am Ende der literarischen Galaxis.
 
Die Panische Lesebühne im Hanauer Kultlokal Brückenkopf
Wilhelmstr. 15a, 63450 Hanau
Eintritt 5,- €
Reservieren? 
Besser – schöner – sicher und nur unter
tickets at brueckenkopf-hanau.de

Und schon mal vormerken:

3.11.2013         HANAU OHNE FOTOS? 
Das Hanauer Bildarchiv – visuelles Gedächtnis einer Stadt
Roland von Gottschalk vom Medienzentrum Hanau und Lesebühnenmacher
Hans-Jürgen Lenhart präsentieren eine einmalige Bildershow mit nie
gezeigten Schätzen des Hanauer Bildarchivs (ab 1945), sprechen über
Vergangenheit und Zukunft des Medienzentrums Hanau sowie die technischen
Entwicklungen bei der Archivierung von Bildmaterial für zukünftige
Generationen und die dabei entstehenden Probleme.
 
-------------- nächster Teil --------------
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