[Panische_lesebuehne] Krimi-Performance - Die Hanauer Autorengruppe ZwanzigZehn e.V. am 16.2.2014 im Hanauer Brückenkopf

Lenhart-HMS at t-online.de Lenhart-HMS at t-online.de
Mo Jan 20 19:58:00 CET 2014


Eine Krimi-Lesung auf neuen Wegen
Die Hanauer Autorengruppe ZwanzigZehn e.V. inszeniert einen gemeinsam
geschriebenen Krimi am 16.2.2014 im Hanauer Brückenkopf als Performance
und Premiere
 
Dass Krimi-Autoren aus ihren Krimis öffentlich lesen, ist nichts Neues.
Wenn mehrere Autoren ihre Krimis bei einer Veranstaltung vorlesen, auch
nicht. Wenn die Hanauer Autorengruppe ZwanzigZehn e.V. einen Krimi
gemeinsam schreibt, dann ist das allerdings etwas, was man schon als
ungewöhnlich bezeichnen muss. Und wenn dieser gemeinsame Text mit
Film-Trailer, Musikeinlagen und kleinen dramaturgischen Einlagen
versehen vorgetragen wird, dann muss man direkt nachdenken, ob dies
überhaupt schon einmal so stattgefunden hat. Die Kriminal-Performance
„Sein letzter Trick“ am 16.2.2014 um 20 Uhr im Hanauer Brückenkopf
zeigt, dass die Lesereihe „Die Panische Lesebühne“ wieder einmal neue
Wege einschlagen will und die Protagonisten dafür sogar in der lokalen
Szene findet. Man darf einen Krimi-Abend voller Überraschungen erwarten,
der aber auch inhaltlich verblüffen wird und Freunde der 
wohlig-schaurigen Krimiwelt der 1960er Jahre anspricht. 
 
Offensichtlich gibt es inzwischen eine Form von Krimi-Lesung der „next
generation“. Und sie findet in Hanau statt. Schon das Hanauer
Autorenteam Dieter Kögel/ Matthias Grünewald glänzt seit Jahren mit
Krimi-Lesungen, die weit über den schlichten Vortrag hinaus gehen und
erfolgreich dramaturgische, kommunikative Elemente und Regionalbezug mit
einbauen. Nun könnte diese Richtung in anderer Form ausgebaut werden und
zu einer eigenen regionalen Variante von Krimi-Lesungen werden. Die
Hanauer Autorengruppe ZwanzigZehn e.V. ist nicht allein eine
Literaturgruppe, in der man sich üblicherweise eigene literarische
Ergüsse vorliest, man sucht vielmehr durch ein gemeinsames Werk einen
Schritt weiter zu gehen. Für seinen Auftritt hat sich der Verein in die
Krimiwelt der 1960er Jahre begeben, als die berühmten
Edgar-Wallace-Filme und Whodunnit-Krimis populär waren. Die Gruppe
präsentiert Kurzgeschichten um einen Mordfall als eine im wahrsten Sinne
inszenierte Lesung. Das klingt zwar nach einem Anflug von
Krimi-Dinnerparty, ist aber dennoch eine Form, wie man sie bisher noch
nicht kennengelernt hat. Musik, Dramaturgie und sogar Kostümierung
spielen dabei eine Rolle. Die Stories enthüllen die mörderischen
Gedanken der Charaktere. Ihre Wut, Ängste, Gier und Eifersucht, die sie
letztendlich  allesamt zum Mittäter am Ableben des Opfers, Reginald
'Reggie the Great' Thornton, dem großen Illusionisten, machen. 
Gerade hat man die Trauerfeier von Reginald Thornton hinter sich
gebracht, seine Urne geschnappt und ist ins nahegelegene Bridgehead Inn
geflüchtet, wo die Trauergemeinde bereits die ersten Pints bestellt. Die
Gesellschaft besteht aus Samantha Thornton, der trauernden Witwe,
Esmeralda Ascott-Littleton, der Schwester der Witwe, Paulette Dubois,
Reginalds Agentin, einem namenlosen Rabbi und Lester Funnyface,
Reginalds größter Konkurrent. Nun ist Reginald  tot und jeder der
Anwesenden kennt einen Bruchteil dessen, was Reggies Schicksal
beschreibt. Da ist es an der Zeit, die entsetzliche Wahrheit zu
ergründen, die sich hinter der bürgerlichen Fassade der Trauergäste
verbirgt.
Für das Ensemble ist die Lesung nicht nur eine Premiere, sondern auch
ein Wagnis, das sie bewusst eingeht, um sich eine neue Erfahrung zu
gönnen. Genau das, was Lesebühnenorganisator Hans-Jürgen Lenhart in
seiner Reihe seit Beginn sucht: Veranstaltungen, die neue Formen
präsentieren bzw. in ihrer Art einmalig sind. Hier sind keine
schauspielerischen Profis am Werk, sondern engagierte Literaten, die
auch gemeinsam kreativ sein wollen. Schon mehrfach hinterließ ein
solches Experiment im Brückenkopf einen bleibenden Eindruck. Man
erinnere sich an die Lesung des ebenfalls Hanauer Autoren Martin
Limpert, die mit einer Bildershow und einer Talkshow verknüpft war oder
Rainer Weisbecker, ebenfalls Hanau, der Lesung, eigene Biografie und
Lieder miteinander verband.  Wie der Name vermuten lässt, gründete sich
die Autorengruppe ZwanzigZehn im Jahr 2010. Sie besteht aus einem guten
Dutzend Schreibenden, von denen fünf an dem Abend auftreten. Die Gruppe
trifft sich regelmäßig im Hanauer Olof-Palme-Haus, wo auch ihre
mittlerweile legendäre Veranstaltung 'Sleepy Hanau', eine Lesung mit
Grusel- und Horrorgeschichten, immer am Samstag vor Halloween
stattfindet. Die Aktivitäten beschränken sich während eines Jahres auf
Lesungen im Rhein-Main-Gebiet mit wechselnder Beteiligung. Das Ensemble
von 'Sein letzter Trick' besteht aus Christiane Gref, Esther S. Schmidt,
Klaus Hnilica, Matthias Ullrich und Christine Saamer-Millman.
Christiane Gref begann im Jahr 2005 mit dem Schreiben. Anfangs
entstanden Kurzgeschichten, es folgte eine Novelle, die allesamt
veröffentlicht wurden. Im Jahr 2010 erblickte der erste Roman das Licht
der Welt. Inzwischen sind es drei Romane, der letzte, „Die
Schädeljäger“, wurde mit Meike Schwagmann, ebenfalls Gruppenmitglied,
gemeinsam geschrieben. Ein vierter befindet sich im Lektorat des Gmeiner
Verlags und wird im Herbst dieses Jahres erscheinen. 
 Geboren in Frankfurt am Main lernte Esther S. Schmidt Lesen und
Schreiben noch vor dem ersten Schultag durch die „Sesamstraße“. Seitdem
hat das Schreiben sie nicht mehr losgelassen. Dem Wagnis der
Vollzeit-Schriftstellerei nicht trauend, musste sie etwas „Ordentliches“
lernen und arbeitet seit dem Jahr 1996 im Bereich des Steuerrechts. Erst
seit 2005 beschäftigte sie sich ernsthafter mit dem Schreiben und wurde
seitdem in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht.
2010 erschien ihr erster Roman „Der Trollring“ im Arcanum Fantasy
Verlag.
Klaus Hnilica arbeitet in den beiden Autorengruppen 'Autorengruppe
ZwanzigZehn' und 'Wortspieler' in Hanau und Rodenbach. Er veröffentlicht
seit 2011 Kurzgeschichten (bisher 51) im Münchner IF - Blog
(www.if-blog.de), die bisher mehr als 11.000-mal angeklickt wurden;
besonders beliebt ist die Serie „Carl und Gerlinde“. Mit der
Autorengruppe 'Wortspieler' veröffentlichte er in deren Anthologie
"LichterWahnSinn" z. B. auch die Kurzgeschichte "Nordlicht über der
Kinzig." 
Seit 2009 geht Matthias Ullrich dem lang gehegten Wunsch des Schreibens
nach. Nach längerem Wirken in einer Schreibwerkstatt und diversen
Lesungen und Veröffentlichungen von Kurzgeschichten, schloss er sich
2010 der ‚Autorengruppe ZwanzigZehn’ in Hanau an. Er schreibt unter dem
Pseudonym ‚matì‘. Im August 2013 wurde die finale Überarbeitung seines
ersten Romans beendet; ein mystischer Thriller, der Englands Swinging
Sixties in ein dunkles Licht taucht.
Christine Saamer-Millman wurde 1968 im hessischen Bad Orb geboren. Nach
ihrem Schulabschluss absolvierte sie eine Ausbildung zur Erzieherin und
später noch zur Mediengestalterin. Die Liebe zu Büchern entdeckte sie
bereits in jungen Jahren, doch gab sie ihrem Drang zu schreiben erst vor
wenigen Jahren nach. Mittlerweile vergeht kein Tag, an dem sie nicht vor
ihrem Laptop sitzt und in die Tasten haut, um die zahllosen Geschichten
niederzuschreiben, die in ihrem Kopf herum spuken. Ihre 2013 erschienene
Romanveröffentlichung „Ellin“ entführt die Leser in zauberhafte Welten
mit magischen Wesen und einer tapferen Heldin. Im Februar 2014 erscheint
ihr Roman „Escorter“, der die Leser direkt in die Hölle schickt.
Die nächste Veranstaltung der Panischen Lesebühne bringt am Samstag (!),
den 8.3.2014 Tilman Birr nach Hanau zurück, der schon einmal erfolgreich
solo im Brückenkopf auftrat. Inzwischen ist er Träger des Deutschen
Kabarettpreises 2013. Er wird zusammen mit seinem singenden und
spöttelnden Kollegen Elis als „Die Lesebühne Ihres Vertrauens“
auftreten, eine regelmäßige Bühne im Frankfurter Ponyhof, die inzwischen
Kultstatus hat. Ein noch nicht benannter dritter Autor wird als Gast
dazukommen. Erwarten darf man warme Texte, heiße Lieder und plüschene
Ansagen.
 
Die Panische Lesebühne im Hanauer Kultlokal Brückenkopf
Wilhelmstr. 15a, 63450 Hanau
Reservieren? 
Besser – schöner – sicher und nur unter
reservierungen at brueckenkopf-hanau.de
 
Homepage der Autorengruppe: www.agzz.de
 
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